Tuesday, July 18, 2006

Die Bilder...Grampians und Great Ocean Road

das Hochladen von Bilder geht irgendwie gar nicht gut! Ich versuch's mal mit Picasa...also noch mal:

Hallo zurück!

Ich sag Euch es war kalt, es war windig und es hat geregnet! Und es war einfach TOLL! Ich bin total begeistert!

Erster Tag, Freitag.
Aufstehen um 6 Uhr, losgehen um 6.30 Uhr, damit ich ja den Bus von Autopia nicht verpasse. Müde torkle ich los und stelle fest, das Melbourne Museum liegt eigentlich gleich um die Ecke bei mir (letztes Wochenende hatte ich von dort fast nicht nach Hause gefunden - tzzz). Im Bus werde ich Zeuge des Sonnenaufgangs über Melbourne, das rosa Licht spiegelt sich in den Glasfassaden der Hochhäuser im Zentrum - sehr hübsch, wo ich schon mal wach bin.

Nach und nach gabeln wir die anderen auf. An der letzten Station steigen auch Eriko (aus dem Graduate House) und eine deutsche Freundin von ihr, Christina, zu. Ich bin froh, dass ich schon ein paar Leute kenne, obwohl die Atmosphäre sehr familiär ist und man schnell mit den anderen ins Gespräch kommt.

Wir fahren zunächst landeinwärts - nach Nordwesten (denke ich - der Survival-Experte), durch Ballerat (der Ort, in dem die Australische Demokratie ihren Anfang nahm mit einem Aufstand der Goldsucher), dann durch Beaufort, wo wir zur Kaffeepause die roten Papageien bewundern konnten. Es sitzen immer zwei zusammen auf einem Ast. Später passierten Moyston, der Ort in dem zum ersten Mal auf der Erde Aussie Rules Football gespielt wurde. Entlang der Landstrasse wachsen Eukalyptus Bäume, hier und da ein bisschen angesengt vom Buschfeuer, ansonsten ist das Land flach und die grünen Wiesen sind voller Schafe. Dann gegen Mittag - die Siluette der Grampians hebt sich blau gegen den Himmel ab. Der boomeragförmige Gebirgszug lag vor Millionen von Jahren an der Küste Australiens. Er besteht quasi aus versteinerten, gefalteten und erodierten Sanddünen. In der Gegend gibt es viel Wasser, deshalb konnten die Aboriginies hier ihre Kultur pflegen, was man an zahlreichen Felszeichnungen im Gebirge sehen können soll. Die ersten europäischen Siedler haben dort mit der Schafszucht begonnen.

Die Grampians selber stehen unter Naturschutz, in Hills Gap gibt ein Informationszentrum das Brambuk und das Geriwend Dreaming Theatre, dort werden Flora, Fauna, Aboriginal Culture und Entstehung des Gebirges erklärt. Auf dem Weg zu den MacKenzie Falls herrscht irgendwann helle Aufregung im Bus, die ersten Kangaroos wurden gesichtet - nur ich hab wieder mal in die falsche Richtung gekuckt. Mensch. Dafür kann ich sie später in etwas anderer Form in Erikos Döner bewundern. Der Geschmackstest ergibt: ziemlich starker Geschmack ähnlich wie Rind.

Vom Parkplatz aus muss man ein Stück durch den Wald laufen, bis man zu den Wasserfällen kommt. Knapp 50% des Waldes fielen im Sommer (also im Januar!) einem Buschbrand zum Opfer: die verkohlten Stämme ragen aus der Erde, Kohlekrümmel bedecken den Boden - aber es scheint unglaublich - selbst die letzten Stummel der Eukalytus Bäume treiben neue grüne Blätter!

 
(der verbrannte Wald lebt!)

Bei den MacKenzie Falls stützt das Wasser über - ich schätze - 30m Felssteilwand in einen malerischen Felspool. Schwimmen ist leider nicht erlaubt, im Sommer wäre das sicher traumhaft! (Ich bin allerdings froh, dass Winter ist und unsere Gruppe die einzigen Touris dort)


(die MacKenizie Falls)

Kurz darauf treffen wir auf die Adventure Tours Gruppe, die aus Adelaide herüber kam und die Leute die die 3 Tages Tour gebucht haben steigen um in den neuen Bus. Los geht's also mit 12 Mädels - 5 davon fanatische JLo Fans - oh, nein! Letzter Punkt auf der Tour heute: die Jaws of Death und Balconies. Ersteres eine Felsformation, die an einen aufgesperrten Krokodilrachen erinnert, zweiteres gleich daneben: atemberaubende Aussicht über den Wald, weit unten von einem Felsvorsprung.

 
(Wanderung in den Grampians)

Es ist fast 6 Uhr und es wird dunkel, also machen wir uns auf zum Grampians YHA Eco - Hostel. Wirklich schön! Sauber, große Fenster bis zum Boden, riesen Küche zum selber kochen und als nette Dreingabe frische Kräuter auf der Theke, und das Kaminzimmer! Ich lese gerade es ist ein 5 Sterne Hostel! Verdientermaßen. Ich teile mir das Zimmer mit Christina, Eriko und Shirley (einer chinesisch-stämmigen Kanadierin)...Foto kommt später.

Zweiter Tag, Samstag.
Brutal - wir müssen um 7 Uhr aus den Betten um festzustellen draußen regnet es! Nach dem Frühstück scheucht uns unsere Tourleiterin Kate gleich den Borona Peak hoch. Direkt am Parkplatz sehe ich dann doch noch eine ganze Horde Kangaroos gemütlich auf der Wiese grasen. Man glaubt echt nicht, dass es diese komischen Viecher lebend gibt! So was Verrücktes. Wir wandern durch den verbrannten Wald im Regen, die Bäume rauschen im Wind. Im Unterholz sitzen versteckt und gut getarnt Wollabies - kleine dunkelbraune Kangaroos, die mit der weißen Schwanzspitze sind die Männchen. Es geht höher hinaus und wir haben eine tolle Aussicht über den Nationalpark. Das allerletzte Stücken müssen wir tatsächlich klettern! Das Adrenalin im Blut vervielfacht dann den Eindruck des Ausblicks vom obersten Felszacken des Peaks. Auf dem Weg zurück bin ich dann wohl in einen Scheißhaufen getreten - bestimmt Kangaroo! - ieeeh! Zum Glück gab's genug Pfützen...

 
(endlich Kangaroos!)

Vom Nationalpark machen wir uns auf zur Küste nach Warnambool, wo im Winter die Wale zur Brunft und Geburt ihr Jungen vor Küste schwimmen. Von der Wale Watching Platform an Logans Beach konnten wir innerhalb von knappen 15 Minuten Teile eines Wals sehen! Den Schatten unter Wasser, ein bisschen ausgeatmetes Wasser und tatsächlich die Schwanzflosse! Und das in max. 100m Entfernung! Weiter ging's entlang der Küste, der Sandstein ist dort sehr weich, deswegen gräbt sich das Meer tief ins Landesinnere und formt solche Sandtürme im Meer - wie bei den 12 Aposteln, es gibt aber noch viele mehr (z.B. die Bay of Islands) und natürlich auch die berühmte Londonbridge! Sie hatte mal zwei Bögen und war mit dem Festland verbunden, dann ist aber der verbindende Bogen eingestützt - jetzt kann man nur noch kucken, nicht mehr drauf rumlaufen.


(Eriko, Shirley, Christina und ich vor der London Bridge, fotografiert von einem netten japanischen Touristen)

Wir sind ganz hin und weg von dieser Küste! Es hat aufgehört zu regnen, aber der Wind fegt über's Meer und schiebt Dunst und Wellen vor sich her...man sich gut vorstellen, dass an dieser Küste viele Schiffe gesunken sind! Deshalb heißt sie auch Shipwreck Coast...eigentlich sollten wir die die 12 Apostel im Sonnenuntergang bewundern, stattdessen kriegen wir wilde Fotos bei rauer See und es fällt schwer die Kamera ruhigzuhalten bei all dem Wind.
Wir haben dann in einer winzigen Jugendherberge in Princetown übernachtet, die tolle Balkons hatte, sehr enge Zimmer und eine bemerkenswerte Sammlung an DVD-Raubkopien. Nachdem "Walk the Line" zu pixelig war haben wir uns für "The world's fastest Indian" entschieden - netter Film mit Anthony Hopkins. Es war fast wie auf Klassenfahrt - die guten alten Zeiten.

Dritter Tag, Sonntag.
Wieder 7 Uhr raus, wieder Regen, nur mehr. Wir stoppen an der Lock Ard Gorge, roter Sandstrand in einer tief-herauserodierten Felsspalte mit einer kleinen Grotte in der die einzigen zwei Überlebenden eines Schiffunglücks Zuflucht fanden, nachdem sie über Bord gespült wurden. Die beiden - eine Frau und ein Mann haben später geheiratet, ein paar Kinder gekriegt. Der Mann wollte unbedingt Kapitän sein und einer der Söhne auch, der ist dann auch bei einem Schiffsunglück um's Leben gekommen. Romantisch, nicht? Nach kurzer Zeit waren wir total durchweicht, weil der Wind den Regnen von allen Seiten auf uns einprasseln ließ.

Es sollte dann weiter gehen zu den Otway Rainforrests - einem Regenwald ein Stück landeinwärts, nur leider wurde uns der Weg von einem RIESIGEN frisch umgestürzten Eukalyptus Baum versperrt. Da es zu lange gedauert hätte einen anderen Weg zu nehmen, könnten wir nur einen Anruf absetzen und warten. Nach einer Viertel-Stunde kam ein Polizeiauto - der arme Polizist. Der ganze Mädelsbus war aus dem Häuschen wegen "men in uniform"!!! Eine der Londonerinnen hat ihn überredet das Blaulicht für sie anzumachen...sexy!...so verzweifelt kann man sein. Nach einer weiteren Dreiviertel-Stunde kam dann ein kleines Auto, ein Typ mit kleiner Kettensäge steigt aus und wir denken: das wird so nix. Er hat den Bäum aber tatsächlich alleine zerlegt, mit unserer Hilfe! Wir haben mit dem Bus einen Teil des Baumes aus der Böschung gezerrt damit er leichter zu zersägen war - ein anderer älterer, dicker Polizist stand daneben, hat geraucht und Kommentare abgegeben. Am Ende haben alle gestoppten Reisenden mitangepackt und die Trümmer des Baums von der Strasse geräumt - und die waren echt schwer!


(das 3-Stunden-Highlight der Tour)

Mit 3 Stunden Verspätung haben wir den Regenwald erreicht. Braun-rote Bäche durchzogen den alten Eukalyptus-Wald, z.T. moosbewachsen. Der tree top walk - ein Steg in 40m Höhe über dem Boden bietet tolle Einblicke in die Baumkronen. Besonders haben mich die "soft fern trees" begeistert - die Farnbäume, die es schon im Melbourne Museum zu sehen gab. Und es hat geregnet! Alles was man von einem Regenwald erwartet.

Auf dem Rückweg nach Melbourne entlang der Great Ocean Road haben wir einen Koala Park passiert...die sind ja sooo süß! Koalas schlafen mindestens 18 Stunden am Tag - aber wir hatten das Glück einen bei seiner anderen Lieblingsbeschäftigung beobachten zu können: fressen. Was mich überrascht hat war, dass die ziemlich stinken für so ein kleines Tier, das zudem dauernd Eukalytus futtert!

Bevor wir Melbourne um 19.30 Uhr erreichten, haben wir noch kurz am Bells Beach gehalten dem welt-ersten Strand, der für Surfer reserviert ist - der Film "Breakpoint" mit Keanu Reeves spielt an diesem Strand, wurde aber in Hawaii gedreht...alles klar?

Das war eine Tour! Macht das unbedingt auch!

Posted by Picasa

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