Tuesday, August 01, 2006

Ständig was los!

Hurra! Internet geht wieder!

Donnerstagabend waren wir sehr nett aus in der Brunswick Street – meiner erklärten Lieblingsstrasse in Melbourne. Die Location heißt Cape Lounge und ist innerhalb von 20 min zu Fuß vom Gradutate House zu erreichen. Ein nettes, altes, zweistöckiges Gebäude, mit Sofas und so ulkigen Stofftapeten. Die Kneipe verspricht jeden Abend ein live Konzert! Heute gab’s „Babayaga and the token man“ – eine Brassband (10 Mädels und ein Schlagzeuger). Ich war dort mit Felix, seiner Freundin und Aly verabredet.

 
(alle sind froh)

Am Freitag gab’s im Graduate House einen internationalen Abend, mit Kostümwettbewerb und Karaoke. Und ein Haufen guter Preise zu gewinnen. Ich beiß mir heute noch in den Hintern, dass ich mich nicht Karaoke hab Singen trauen um ein Flugticket nach Queensland zu gewinnen! (Jetzt weiß ich allerdings auch, warum die es sich nicht leisten können, das Bad mal zu renovieren!)

Gleich nach dem Event bin ich mit Steffi (einer Freundin von Sille) und Eva (einer Freundin von Steffi) ins Honky Tonks. Weil ich ein bisschen auf die anderen Mädels warten musste, wurde ich Zeuge der spannenden Arbeit eines Türstehers. Die haben einen ganzen Haufen Leute wieder weggeschickt. Das mag ich gar nicht. Grundsätzlich. An dem Abend kam hinzu, dass Schneehasen-Party oder so war. Jeder der irgendwas skimäßiges an hatte wurde durchgewunken. Eva, die schon oft da war, hat ein bisschen Smalltalk mit der Türsteherin betrieben – und *schwups* waren wir drin. Sie meinte: gut, dass nicht die die Kampflesbe da war, an der kommt fast niemand vorbei – coole Party - denk ich mir. Drinnen alles voller Federn und aufgeschicksten Boys und Girls…unglaublich! Ich hatte die ganze Zeit nur die Leute anglotzen können. Besonders haben mir die zwei Jungs an der Gogo-Tanz-Stange (Entschuldigung für mein fehlendes Fachvokabular) gefallen. Leider waren die sehr offensichtlich schwul. („Seh’ ich schul aus? -Nee. Und jetzt?“)

Samstag ging’s nach Phillip Island UND! Die Sonne scheint! Nicht schlecht, da kommt man gleich in Ausflugslaune! Es geht Südostwerts erst auf dem Highway (da fällt mir ein es gab die Tage eine Zeitungsüberschrift - Titelblatt: Tod bei 150 km/h!!!) und dann auf der Landstrasse weiter, durch einen Ort, der mit T anfängt und wo hauptsächlich Aboriginies wohnen, die einmal im Jahr ein Riesen-Kartoffelfest feiern. (ich krieg den Namen noch raus – für euch!).

Der erste Stop ist der Maru Wildlfe Parc. Ein Streichelzoo mit Kangaroos und Koalas (die darf man aber nicht anfassen, verboten!) und Wombats. Als erstes treffen wir Molly den 30 kg schweren Babaywombat – die Wombats erinnern ein bisschen an ein kleines Schwein, sind aber glaube ich ziemlich nah mit dem Koala verwandt. An ihrem Hintern haben sie eine Knochenplatte, die dicker ist als der menschliche Schädel! Wir durften alle mal auf Mollys Platte klopfen und ihren rechten Fuß kitzeln. Außerdem liebt sie es, am Kopf gekratzt zu werden. Molly ist ein Waise – die Mutter wurde vom Auto überfahren und sie als Baby aus dem Beutel gerettet und im Park großgezogen. Wenn sie erwachsen ist, wird sie sogar gegenüber ihrem Pfleger aggressiv und dann wiegt sie 60 kg. Wenn es soweit ist wird sie zurückgebracht in die Natur.

 
(das ist Molly)

Dann ist da noch ein Koala, mit dem man sich fotografieren lassen kann – das war mir aber zuviel Disneyland. Auf der Weide hopsen Kangaroos rum, sie fressen einem auch das Futter aus Hand, das man vorher kaufen kann. Zwei von den Kangaroos hatten Babys im Beutel – die heißen dann "Joey" auf Australisch. Eins hat rausgekuckt und das andere steckte kopfüber im Beutel, so dass nur der Fuß raushing. Wahrscheinlich wollte es seine Ruhe haben!

Am Liebsten mochte ich den Kuwash. Das ist ein großer, flauschiger, weißer Hirtenhund (vielleicht für die Streichelzooschafe). Meine Großeltern hatten einen als ich klein war. Er hat immer mein Bett bewacht und als ich krabbeln konnte haben wir Futter getauscht. Es war ein bisschen wie einen alten Freund wieder zu treffen. Er kam auch gleich ganz neugierig an, hat an der Hand geschnuppert und als ich ihn am Kopf gekrault hab, hat er ganz übermütig *hippelschwanzwedelschlabber* den Kopf durch den Zaun gestreckt. Ich hatte schon Angst er bleibt stecken! So ein süßer Hund!

Weiter ging’s nach Phillip Island, über eine Brücke kommt man auf die Insel, die etwa 10 km breit und 30 km lang ist. Schon in den 20igern gab es dort die ersten Touristen, die die Pinguine beobachtet haben! Wir haben aber noch ein paar Stunden Zeit bevor die Pinguine auftauchen, deshalb werden wir am Woolami Strand rausgeschmissen – wir dürfen den Strand entlang laufen und werden am Ende wieder eingesammelt. Ein toller Strand! Die Wellen sind heute zu krass zum Surfen, aber normalerweise wird hier ordentlich gesurft. Statt gestählter Surferkörper bleibt und die Aussicht auf ein paar Angler in Gummistiefeln. Bei meinem Versuch die Füße ins Wasser zu halten, erwischt mich ein der Riesenbrecher und durchnässt meine Jeans – die wasch ich jetzt nie wieder! Dann fängt es auch noch an zu regen! Als wir das Ende des Strands erreichen, kommt die Sonne wieder raus und wir werden für unsere Mühe belohnt:

 
(Doppelregenbogen über Woolami Beach)

Dann haben wir den Westzipfel der Insel besucht: dort sind zwei Felsbrocken im Meer „the Nobbies“. Dort lebt die größte Seeroben Kolonie der Welt! Leider waren die soweit weg, dass man sie auch mit dem Fernglas nicht gut sehen konnte. Sie lieben es angeblich auf den Vulkanfelsen in der Sonne zu liegen – vielleicht ist heute die Brandung zu stark gewesen. Ich bin froh um den Wind – meine Jeans ist schon fast wieder trocken!

Nach einem kurzen Nachmittagstee machen wir uns auf in das „award winning visitors’ center“. Dort wird das Leben der kleinen Pinguine auf fast genausoviel Fläche beschrieben, wie Verkaufsfläche für Souvenirs zur Verfügung steht. Alles sehr edukativ (ist das ein Wort?)…was mag ein Pinguin gar nicht? Fotoblitzlicht! Und was noch nicht? Schreiende Kinder, die ihn antatschen wollen – scheint als würde ich mich mit den Pinguinen gut verstehen! 5.30 pm platzieren wir uns dank mitgebrachter Isomatten vor allen anderen Leuten am Fuße der Pinguin-Beobacht-Tribünen, direkt am Strand. Der Ranger weist alle noch mal darauf hin, keine Blitzlichter zu verwenden. Um 6 pm wird’s dunkel, die Pinguin-Beobacht-Beleuchtung wird angeschaltet und wir starren gebannt auf’s schwarze Wasser.
Dann ganz verstohlen tapst der erste Pinguin aus dem Wasser. Er wackelt mit dem Kopf, sieht aus als wäre er total kurzsichtig und versuchte trotzdem was auf den Strand zu erkennen. Dann dreht er um und rennt/watschelt zurück ins Wasser. Er taucht nach einer Weile mit zwei Freunden auf. Das Gleiche, sie kucken, dann rennt der letzte zurück ins Wasser. Die anderen hinterher. Irgendwann kommen sie in ein Gruppe von 6 Pinguinen und nach einigem hin-und-her und wieder ins Wasser und wieder aus dem Wasser schaffen sie es tatsächlich über den Strand, bis zum bewachsenen Ufer. Man kann noch eine weitere halbe Stunde mehr Pinguine beobachten, dann friert man aber schon ziemlich (gut, dass ich meine Decke mitgebracht hab!)
Auf dem Rückweg zum Besucherzentrum sieht man die kleinen Pinguine dann ganz nah, sie laufen zurück in ihre Erdhöhlen, der Besucherpfad geht mitten durch die Kolonie. Oh, wie süß! Wie sie zu ihrer Höhle watscheln, sich putzen und dann (vermutlich) schlafen gehen! Das werd ich jetzt auch machen!

 
(Pinguin in seiner Höhle, mit Aussicht ins Besucherzentrum) Posted by Picasa

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