Monday, August 21, 2006

Ab ins Tableland!

Wieder 6 Uhr aufstehen! Es wird gerade hell, die Palmen vor dem Fenster rauschen im Wind und durch das gekippte Fenster kommt die süße, tropische Luft hereingeströmt.

Ich habe die Tour On the Wallaby gebucht, zwei Tage im Tableland! Ich bin die Erste im Bus. Als nächstes wird Pat, ein irischer Grundschullehrer abgeholt, dann Bobby, die kanadische Lehrerin, dann Rob, ein schottischer Maler, zusammen mit Stefan, einem deutschen Studenten – die zwei waren mit Pat anscheinend gestern zu lang auf dem Wet-T-Shirt Contest....außerdem mit dabei ein deutsch-holländisches Pärchen und als letztes Team Iceland, eine Mutter mit zwei Mädels. Ich höre Rob schon von seinem Sitz aus lästern…am Anfang dachte ich das wird voll die schreckliche Tour: Rob hat als jedes zweite Wort „fucking“ verwendet und auch sonst nur über den gestrigen Abend geredet – bis Bobby ihn darauf hinwies, dass er zuviel flucht! Ab da wurde es besser! Die Isländerin (den komplizierten Namen hab ich leider vergessen…) mit den zwei Mädels war eigentlich auch ganz cool. Insgesamt eine total nette Gruppe, schade, dass ich die nicht eher getroffen habe!

 
(Blick über den Regenwald, der Dunst kommt von den verdampften Eukalyptusölen)

Im Flyer steht Tag 1: Rainforest Waterfalls, die beliebte naturverbundene Tour führt uns zu den Highlights des kühlen tropischen Hochlandes. Zunächst müssen wir 236 Serpentinen durch Eukalyptuswald überwinden, schon am nach der letzten Kurve erklärt uns Bart, unser schrulliger Guide für heute, sind wir im Regenwald. Wenig Licht kommt auf den Boden und es ist kaum Platz zischen den Baumstämmen, weil überall Lianen an den Stammen hoch klettern. Die erste Station heute ist der Cathedral Fig Tree, sobald wir in den Schatten des Regenwaldes treten ist es erstaunlich kühl! Bart meint, deshalb ist der Wald ein beliebtes Ausflugsziel im Sommer. Der Baum ist wirklich riesig! Zunächst trägt ein Vogel den Feigenbaumsamen auf einen Wirtsbaum. Von dort oben treibt er eine Wurzel aus, sobald die im Boden verwurzelt ist, folgen immer mehr Wurzeln. Letztendlich umschließt er den Wirtsbaum komplett, so dass dieser nicht mehr weiter wachsen kann. Irgendwann stirbt der Wirt, fault weg und übrig bleibt der gruselige Feigenbaum. Dieser hat dann den meisten Teil seiner Wurzeln überirdisch. Und ist riiiiiiesig!

 
(der fiese Feigenbaum)

Zum Schwimmen im Lake Echam ist uns zu kalt, aber wir kucken uns die Schildkröten dort an und laufen ein Stück durch den Dschungel. Dort lernen wir wie man eine giftige orange Frucht trotzdem zum Verzehr geeignet macht, dass man aus der „Wait-a-minute“ Pflanze Rattan gewinnt und welche man Pflanze man auf keinen Fall anfassen darf, weil deren Stacheln bis zu ein Jahr in der Haut stecken bleiben und höllisch weh tun – außer man pinkelt drauf. Außerdem können wir auch die Schäden am Wald sehen, die der letzte Hurrikane hinterlassen hat. Danach freuen uns auf unser Lunch, das müssen wir allerdings gegen die neugierigen Bush Turkeys verteidigen. Wir machen uns danach auf zu den Millaa Millaa Falls (Millaa Millaa heißt in der Sprache der Aboriginals „viel Wasser“). Bart redet uns zu schwimmen zu gehen, was wir schließlich auch machen.

 
(die Schildkröten im kristallklaren Wasser des Vulkankratersees - Lake Echam)

 
(da werde ich gleich drunter durch tauchen!)

Das Wasser ist wirklich saukalt –da bleit einem erstmal die Luft weg- und wenn mich das deutsch-holländische Pärchen nicht mitgeschleppt hätte, wäre ich wahrscheinlich gleich wieder rausgegangen. Wirklich überraschend war für mich: wenn man kurz vor dem Wasserfall ist bleibt einem die Luft weg – das kommt von feinen Wassertröpfchen in der Luft. Aber wenn man erstmal drunter durch ist, muss man unbedingt nach oben schauen und das Wasser von oben runterstürtzen sehen. Trotzdem ist mir nach dem Schwimmen noch ganz schön lange kalt! Letzte offizielle Station heute ist der Mt. Hypipamee mit seinem Kratersee. Offenbar sind hier ziemlich viele Seen vulkanischen Ursprungs. Wir werfen Steinchen in den Krater und stellen fest er ist noch mal ein ganzes Stück tiefer, als wir zuerst dachten! Bevor wir dann zum Hostel fahren, laufen wir noch ein Stück entlang der Dinner Falls.

Das Hostel „On the Wallaby“ kann maximal 35 Gäste beherbergen, ist öko-freundlich und im kleinen Ort Yungaburra gelegen. Yangaburra heißt soviel wie Ort der verwunschenen Geister! Der Lonely Planet sagt: voll mit 19. Jahrhundert Architektur ist es mit seiner schokoladenschachtelgleichen Schönheit zum beliebten Ausflugsziel für Cairns’ Lohnsklaven geworden.
Vor dem Barbecue gehen wir runter zum Creek, in Hoffnung Schnabeltiere sehen zu können, leider bin ich die ganze Zeit am falschen Ort und sehe sie nur ganz kurz Luftschnappen…also eigentlich sehe ich nur die Ringe auf der Wasseroberfläche, die sie hinterlassen. Andere konnten aber welche sehen und zeigen mir nachher ihre Fotos!

Nach dem leckeren BBQ mit Kartoffelbrei, Salat und Rindersteaks, wird noch eine Runde auf den Digeridoos in der Lobby gedudelt und schließlich falle ich wieder mal hundemüde in mein durch meine Backpackervorgänger gut eingelegenes Bett. Der Boden vibriert immer noch von den Digeridoos als ich schließlich einschlafe. Posted by Picasa

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